Dr. Martin
Luther BIBLE
Das kleine Horn 1
Daniel 7
VERS
21.
„Und
ich
sah
dasselbige
Horn
streiten
wider
die
Heiligen
und
behielt
den
Sieg
wider
sie,
22.
bis
der
Alte
{der
Alte/Älteste
an
Tagen}
kam,
und
Gericht
hielt
für
die
Heiligen
des
Allerhöchsten;
und
die
Zeit
kam,
daß
die
Heiligen das Reich einnahmen.“
„Daniel
und
die
Offenbarung“
von
Uriah
Smith,
1907/09, S. 127, 128
Der
merkwürdige
Zorn
des
kleinen
Horns
gegen
die
Heiligen
erregte
die
besondere
Aufmerksamkeit
Daniels.
Das
Entstehen
der
zehn
Hörner,
oder
die
Einteilung
Roms
in
zehn
Königreiche,
zwischen
den
Jahren
356
und
483
n.
Chr.
Geb.,
ist
bereits
bemerkt
worden.
Da
diese
Hörner
Königreiche
bedeuten,
muß
das
kleine
Horn
ebenfalls
ein
Königreich
darstellen;
jedoch
nicht
von
derselben
Art
als
die
anderen,
weil
es
so
verschieden
von
denselben
war.
Jene
waren
politische
Königreiche.
Und
nun
müssen
wir
uns
fragen,
ob
seit
dem
Jahre
483
irgend
ein
Königreich
unter
den
zehn
Königreichen
des
römischen
Kaiserreiches
entstanden
ist,
welches
verschieden
von
allen
anderen
war;
und
wenn
so,
welches
es
war?
Die
Antwort
ist:
Das
GEISTLICHE
KÖNIGREICH
DES
PAPSTTUMS.
Dies
entspricht
dem
Symbol
in
jeder
Einzelheit,
was
leicht
bewiesen
werden
kann,
und
es
kann
nichts
anderes
bedeuten.
Siehe
wegen
der
Einzelheiten den Vers 23 genauer an.
Daniel
sah,
daß
dieses
Horn
gegen
die
Heiligen
stritt.
Ist
solch
ein
Streit
oder
Krieg
von
dem
PAPSTTUM
geführt
worden?
Fünfzig
Millionen
Märtyrer
[Editor:
150
bis
250
Millionen
Märtyrer;
Ex-Priester
der
römisch-katholischen
Kirche
Gregor
Dalliard:
200
Millionen
Märtyrer],
mit
einer
Stimme
gleich
dem
Rauschen
vieler
Gewässer,
antworten:
JA!
Erinnert
euch
der
grausamen
Verfolgungen
der
Waldenser,
der
Albigenser,
und
der
Protestanten
im
allgemeinen,
welche
von
diesem
PAPSTTUM
ausgegangen
sind.
Es
wird
von
maßgebenden
Seiten
behauptet,
daß
die
Verfolgungen,
Gemetzel
und
Religionskriege,
die
von
der
RÖMISCHEN
KIRCHE
UND
DEREN
PÄPSTE
angestiftet
wurden,
mehr
Blutbäder
unter
den
Heiligen
des
Höchsten
zur
Folge
hatten,
als
alle
Feindseligkeiten
und
Verfolgungen
seitens
der
Heiden vom Anfange der Welt.
Daniel 7
VERS
23.
„Er
sprach
also:
Das
vierte
Tier
wird
das
vierte
Reich
auf
Erden
sein,
welches
wird
mächtiger
sein
als
alle
Reiche;
es
wird
alle
Lande
fressen,
zertreten
und
zermalmen.
24.
Die
zehn
Hörner
bedeuten
zehn
Könige,
so
aus
demselben
Reich
entstehen
werden.
Nach
demselben
aber
wird
ein
anderer
aufkommen,
der
wird
verschieden
(anders)
sein
von
den
vorigen
und
wird
drei
Könige
demütigen.
25.
Er
wird
den
Allerhöchsten
lästern
und
die
Heiligen
des
Allerhöchsten
vernichten
(ermorden)
und
wird
sich
unterstehen,
Zeit
und
Gesetz
zu
ändern.
Sie
werden
aber
in
seine
Hand
gegeben
werden
eine
Zeit
und
etliche
Zeiten
und
eine
halbe
Zeit.
26.
Danach
wird
das
Gericht
gehalten
werden;
da
wird
dann
seine
Gewalt
weggenommen
werden,
um
sie
endgültig
zu
vertilgen
und
zu
vernichten.“
„Daniel
und
die
Offenbarung“
von
Uriah
Smith, S. 128-130, 139-141
Wir
haben
hier
weitere
Einzelheiten
über
das
vierte
Tier
und
das
kleine
Horn.
Was
somit
über
das
vierte
Tier
(Rom),
und
die
zehn
Hörner
oder
zehn
Königreiche,
welche
aus
demselben
entstanden,
gesagt
worden
ist,
dürfte
vielleicht
genügen.
Wir
wollen
deshalb
unsere
Aufmerksamkeit
mehr
dem
kleinen
Horn
zuwenden.
Wie
im
Vers
8
gesagt,
finden
wir
die
Erfüllung
der
Prophezeiung
betreffs
des
kleinen
Horns,
in
der
Entstehung
und
dem
Wirken
des
Papsttums.
Es
ist
eine
Sache
von
Interesse
und
großer
Wichtigkeit
uns
nach
den
Ursachen
umzuschauen,
aus
welchen
diese
antichristliche
Macht hervorging.
Die
ersten
Bischöfe
oder
Pastoren
von
Rom
erfreuten
sich
einer
Achtung
und
eines
Ansehens,
das
der
Bedeutung
der
Stadt,
in
welcher
sie
wohnten,
vollkommen
entsprach.
In
den
ersten
Jahrhunderten
der
christlichen
Bewegung
war
Rom
die
größte,
reichste
und
mächtigste
Stadt
in
der
Welt.
Sie
war
der
Sitz
des
Kaiserreiches
und
die
Hauptsstadt
der
Völker.
„Alle
Bewohner
der
Erde
gehören
ihr
an,“
sagte
Julian,
und
Claudius
erklärte
sie
für
die
„Quelle
der
Gesetze.“
„Wenn
Rom
die
Königin
der
Städte
ist,
warum
sollte
ihr
geistlicher
Hirte
nicht
König
aller
Bischöfe
sein?“
war
die
Redensart,
welcher
sich
diese
römischen
Bischöfe
bedienten.
„Warum
sollte
nicht
die
römische
Kirche
die
Mutter
der
Christenheit
sein?
Warum
sollten
nicht
alle
Völker
ihre
Kinder,
und
ihre
Oberhoheit
ihr
erstes
Gesetz
sein?“
„Es
war
leicht,“
sagt
d‘Aubigné,
welchem
wir
diese
Worte
entnehmen
(Geschichte
der
Reformation,
Bd.
I,
Kap.
1),
„für
ein
ehrgeiziges
Menschenherz
sich
dieses einzuprägen. Das ehrgeizige Rom tat es.“
Den
Bischöfen
in
den
verschiedenen
Provinzen
des
römischen
Kaiserreiches
machte
es
Vergnügen
den
Bischof
von
Rom
mit
einem
Teil
der
Würde
bekleidet
zu
sehen,
welche
Rom,
als
der
Königsstadt,
von
allen
Nationen
der
Erde
zugestanden
wurde.
Anfänglich
war
auch
mit
dem
Zugeständnis
dieser
Würde
keine
Verbindlichkeit
verknüpft.
„Aber,“
fährt
d‘Aubigné
fort,
„angemaßte
Macht
nimmt
lawinenmäßig
zu.
Ermahnungen,
welche
zuerst
vom
Papste
in
brüderlicher
Weise
gegeben
wurden,
kamen
alsbald
zu
Befehlen
aus
seinem
Munde.
Die
Bischöfe
der
westlichen
Provinzen
begünstigten
diese
Anmaßung
der
römischen
Bischöfe,
entweder
aus
der
Ursache,
daß
sie
eifersüchtig
auf
die
Macht
der
östlichen
Bischöfe
waren,
oder
weil
sie
es
vorzogen,
sich
lieber
der
Oberhoheit
des
Papstes
als
einer
Weltmacht
zu
fügen.“
Solche
Einflüsse
umgaben
den
Bischof
von
Rom,
und
alles
trug
dazu
bei,
seine
schleunige
Erhebung
auf
den
ersten
kirchlichen
Thron
der
Christenheit
zur
Tatsache
zu
machen.
Jedoch
das
vierte
Jahrhundert
schien
dazu
bestimmt
zu
sein,
daß
ein
Hindernis
in
den
Weg
dieses
ehrgeizigen
Traumes
gelegt
werden
sollte.
Arius,
ein
Prediger
der
ältesten
und
Hauptkirche
in
Alexandria,
trat
auf
einmal
mit
einer
neuen
Anschauung
der
christlichen
Lehre
hervor,
was
einen
so
heftigen
Streit
in
der
Kirche
erzeugte,
daß
der
Kaiser
Konstantin,
Anno
Domini
325,
ein
allgemeines
Konzil
nach
Nicäa
berief,
um
die
Meinungsverschiedenheiten
zu
schlichten
oder
ausgleichen
zu
lassen.
Arius
behauptete,
„daß
der
Sohn
im
Wesen
vom
Vater
gänzlich
verschieden
sei;
daß
er
das
erste
und
edelste
jener
Geschöpfe
gewesen,
welche
der
Vater
aus
Nichts
geschaffen;
ein
Mittel
durch
dessen
unterwürfige
Tätigkeit
der
allmächtige
Vater
die
Erde
gemacht,
und
welches
in
seiner
Natur
und
Würde im untergeordnet sei.“
Editor:
„Jahschua
der
Messias
(griech.:
Jesus
Christus)
war
der
einzig
gezeugte
Sohn
seiner
Art,
sprich
einzigartig:
der
eingeborene
Sohn.
Arius,
der
später
einem
Giftmordanschlag
erlag,
vertrat
die
Ansicht,
dass
es
nur
einen
Gott
im
Himmel
gibt,
den
Vater,
und
keinen
weiteren
Gott
oder
Götter
gibt.
Sein
Sohn
war
eins
nur
in
der
Übereinstimmung
seines
Vaters,
in
allen
Absichten
und
Handlungen.
Jahschua
sagt
selbst,
dass
der
Vater
größer
ist
als
er!
(Joh.
14,28.)
Jahschua
selbst
hatte
einen
Anfangszeitpunkt
seines
Lebens
(Sprüche
8,22-
31).
Kaiser
Konstantin
wollte
allerdings
Stabilität
im
Kaiserreich
haben,
daher
wurde
im
Jahr
325
auf
dem
Konzil
von
Nicäa
unter
voller
Machtautorität
des
Kaisers
beschlossen,
dass
Jesus
Christus
selbst
Gott
ist!
Die
Gegner
wurden
ausgeschlossen
und
verfolgt.
Ebenfalls
wurde
unter
Kaiser
Theodosius
auf
seinem
Konzil
im
Jahr
381
unter
Begleitung
des
Bischofs
von
Rom
der
heilige
Geist
als
Person
und
als
Gott
festgeschrieben.
Alle
Andersdenkenden
wurde
verfolgt
und
mit
schweren
Strafen
oder
Todesurteil belegt.
Dies
ist
die
Lehre
der
Trinitäts-,
Dreieinigkeits-,
Dreifaltigkeitslehre,
die
tief
mit
Blut
während
der
letzten
1700
Jahre
verschmiert
ist
und
dem
Gott
des
Himmels
in
vollkommenen
Maße
lästert,
weil
sie
das
Persönlichkeitsverhältnis
zwischen
Vater
und
Sohn
vollkommen
zerstört
und
im
eigentlichen
Sinne
„den
Gott
Abraham,
Isaak
und
Jakob“
weg
haben
will,
vernichten
will!“
-
Die
Lehre
der
Dreieinigkeit
war
den
Heiden
keine
unbekannte
Lehre,
da
sie
schon
in
allen
Weltteilen
unter
anderen
Namen
getätigt
wurde.
Nur
bei
den
Juden
gab
es
den
Widerspruch,
warum?
Weil
die
Heilige
Schrift
in
keinerlei
Weise
von
einem
dreieinigen
Gott
spricht
und
diese
Lehre
befremdend
und
gänzlich unbekannt ist.
Was
sagt
die
Heilige
Schrift
dazu:
„Erstes
Gebot
der
Zehn
Gebote
(2.Mose
20):
Du
sollst
keine
anderen
Götter/Elohim
neben
mir
haben
(keine
zwei,
keine
drei:
keinen
Gott
Jesus
Christus,
keinen Gott Heiliger Geist)!“
Weiter
aus
„Daniel
und
die
Offenbarung“:
Diese
Anschauung
wurde
vom
Konzil
verworfen
und
erklärt,
daß
Christus
und
der
Vater
eins
wären.
Darauf
wurde
Arius
nach
Illyrien
verbannt
und
seine
Anhänger
gezwungen
ihre
Zustimmung
zu
dem
vom
Konzil
aufgestellten
Glaubensbekenntnis
zu
geben.
(Mosheim,
4.
Jahrh.,
2.
Teil,
5.
Kap.;
und
Stanley‘s
History
of
Eastern Church, p. 238, 239)
Die
Streitfrage
an
und
für
sich
jedoch,
wurde
auf
diese
summarische
Weise
nicht
erledigt,
sondern
hielt
die
christliche
Welt
für
viele
Jahrhunderte
in
Bewegung.
Die
Arianer
traten
später
überall
als
bittere
Feinde
des
Papstes
und
der
römisch-katholischen
Kirche
auf.
Aus
diesen
Tatsachen
geht
hervor,
daß
die
Verbreitung
der
Lehre
des
Arius
den
Einfluß
des
Katholizismus
hemmte,
und
wenn
die
Arianer
in
den
Besitz
von
Rom
und
Italien
gelangt
wären,
dies
insbesondere
wenn
ihre
Anschauung
maßgebend
geworden
wäre,
so
würde
die
Oberhoheit
des
katholischen
Bischofs
gefährdet
worden
sein.
Aber
die
Prophezeiung
sagte,
daß
dieses
Horn
sich
zur
höchsten
Macht
erheben,
und
bei
Einnahme
dieser
Stellung
drei
Könige
unterwerfen werde.